Dallmann, R. (1999). Die Gesangsvariabilität beim Silbergibbon (Hylobates moloch). Staatsexamen thesis, Institutfür Zoologie, Tierärztliche Hochschule Hannover, Germany. 92 pp. (German text).

Die Gesangsvariabilität beim Silbergibbon
(Hylobates moloch)

Robert Dallmann

Zusammenfassung:

In dieser Arbeit wurden Tonaufnahmen von Silbergibbonweibchen (H. moloch) aus verschiedenen Lokalitäten Javas, auf ihre Variabilität hin untersucht. Die Arbeit besteht hauptsächlich aus 3 Teilen.

(1) Zuerst wurde ein Vergleich der individuellen Variabilität von H. molochogreat calls mit denen von H. agilis und H. klossii durchgeführt (Haimoff & Gittins, 1985; Haimoff & Tilson, 1985). Verpaarte H. moloch-Männchen singen im Vergleich zu H. agilis und H. klossii äußerst selten. Dadurch büßt die Familiengruppe ein individuelles Erkennungsmerkmal ein. Zeigen die H. moloch Weibchen deshalb eine erhöhte Variabilität in ihrem Gesang?

Ergebnis: Die H. moloch-Weibchen zeigen mehr individuelle Variabilität im great call als die Weibchen von H. klossii aber weniger als die Weibchen von H. agilis. Damit kann die Hypothese, daß die Weibchen umso mehr individuelle Variabilität in ihren Gesängen haben, je weniger ihre Partner singen, zumindest nicht gestützt werden.

(2) Als nächstes wurde mittels eines selbstdefinierten Variabilitätskoeffizienten die intraindividuelle gegenüber der interindividuellen Variabilität in den Weibchen-great calls von H. molochbestimmt. Außerdem wird die Variabilität zwischen den Populationen mit der Variabilität innerhalb einer Population verglichen.

Ergebnis: Die intraindividuelle Variabilität von H. moloch-great calls ist kleiner als ihre interindividuelle Variabilität. Die Individuen können also am Gesang unterschieden werden. Die Variabilität von H. moloch-great calls aus einer einzigen Population ist geringer als die Variabilität von H. moloch-great calls aus verschiedenen Populationen.

(3) Schließlich habe ich eine Clusteranalyse und Multidimensional Scaling durchgeführt, um zu testen, ob sich die West- und die Zentraljavanischen Silbergibbons unterscheiden lassen. Eine Aufspaltung in zwei Unterarten wurde bereits wiederholt aufgrund von möglichen Unterschieden in der Fellfärbung und in DNS-Sequenzen vorgeschlagen.

Ergebnis: Anhand der great calls konnten Tiere aus West- und Zentraljava nicht wirkungsvoll voneinander getrennt werden. Damit konnte die Hypothese von zwei Unterarten nicht gestützt werden. H. moloch-Weibchen aus verschiedenen Lokalitäten konnten allerdings relativ gut voneinander unterschieden werden.



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